Rommé

Rommé ist ein sehr beliebtes und weltbekanntes Kartenspiel für zwei bis sechs Spieler. Der Ursprung des Spiels Rommé liegt um das Jahr 1910 und leitet sich offenbar aus dem mexikanischen Conquian ab. In der Mitte des 20. Jahrhunderts war Rommé das wohl am weitesten verbreitete Kartenspiel überhaupt. In zahllosen und kaum zu unterscheidenden Spielvarianten wurde Rommé zum Klassiker unter den Kartenspielen.  Durch seine leichte Erlernbarkeit, überschaubare Spielzeit und die Teilnahemöglichkeit von bis zu sechs Spielern eignete sich Rommé perfekt als Familienspiel. Der Name des Spiels Rommé (eng. Rummy) ist auf das englische Wort „rum“ zurückzuführen, was nichts anderes als das gleichnamige Getränk bezeichnet. Eine andere Theorie besagt jedoch, dass die alte englische Wortbedeutung „seltsam“ bzw. „ausgefallen“ für die Namensherkunft zuständig ist.

Karten und Rangfolge

Rommé wird mit einem doppelten Kartensatz französischer Spielkarten zuzüglich 3 Joker je Set gespielt. Im gesamten Spiel befinden sich also 110 Karten. Der König ist die höchste, das Ass die niedrigste Karte im Spiel. Es ergibt sich daraus folgende Rangfolge in aufsteigender Form: A-2-3-4-5-6-7-8-9-10-Bube-Dame-König

Geben und Verteilung

Vor dem ersten Romméspiel werden die Karten gründlich gemischt und verdeckt aufgelegt. Jeder Spieler zieht eine Karte. Der Spieler mit der niedrigsten Karte ist der Geber des ersten Spiels. Nach jedem Spiel wechselt das Geben im Uhrzeigersinn. Der Geber mischt immer gründlich die Karten und lässt sie einmal von seinem rechten Nachbar abheben. Die Karten werden verdeckt im Uhrzeigersinn gegeben. Jeder Spieler erhält dreizehn Karten. Der Rest bildet den Abhebestapel (Talon). Die oberste Karte wird aufgedeckt und neben den Talon gelegt. Dieser Platz wird zum Abwurfstoß.

Kartenwerte

Alle Zählkarten (2 bis 10) zählen ihren aufgedruckten Wert. Die Bildkarten Bube, Dame und König zählen jeweils 10 Punkte. Ein Ass zählt im Spiel den Wert seiner Position. In der Rangfolge Ass-2-3 nur einen Punkt, in der Sequenz Dame-König-Ass jedoch 11 Augen. In der Abrechnung zählt ein Ass stets 11 Punkte. Ein Joker zählt bei der Schlussberechnung 20 Punkte, im Spiel nimmt er jedoch die Position der fehlenden Karte ein und zählt dementsprechend so viel Punkte wie die fehlende Karte.

Rommékarte Spiel Abrechnung
2 2 2
3 3 3
4 4 4
5 5 5
6 6 6
7 7 7
8 8 8
9 9 9
10 10 10
Bube 10 10
Dame 10 10
König 10 10
Ass 1/11 11
Joker x 20

Spielziel

Spielziel von Rommé ist es alle Karten abzulegen. Der Spieler, welcher zuerst alle seine Karten auslegen kann und seine letzte Karte auf den Abwufstoß ablegt, gewinnt das Spiel. Alle restlichen Mitspieler erhalten so viele Schlechtpunkte wie sie noch an Augen in der Hand halten.

Spielverlauf

Der Spielverlauf ist geprägt von Karten sammeln, aus- und anlegen. Man unterscheidet in 2 Varianten von Kombinationen: Sätze und Kombinationen. Sätze sind Gruppen von drei oder vier Karten des gleichen Ranges, z.B. drei Asse unterschiedlicher Farbe:

karo-ass pik-ass kreuz-ass

Die andere Art des Auszulegen ist das Bilden einer Sequenz, worunter man drei oder mehr Karten einer Farbe versteht. Ein Beispiel einer Sequenz mit 46 Augen ist die Folge von der 7 bis zum Bube:

herz-7 herz-8 herz-9 herz-10 herz-bube

Für das erstmalige Auslegen wird üblicherweise ein fester Wert ausgemacht. In der Regel sind dies 40 Punkte. Oftmals einigen sich die Spieler bei einer Rommé-Partie auch auf den Mindestwert 30. Sätze und Sequenzen können auch mit Hilfe von Jokern gebildet werden. Ein Joker kann dabei jede beliebige andere Karte ersetzen. Es ist jedoch nicht gestattet, lediglich eine natürliche Karte mit zwei Jokern auszulegen. In einer Folge von vier Karten dürfen jedoch auch zwei Joker unmittelbar aufeinander folgen.

Hand-Rommé

Kann ein Spieler seine Karten in einem Zuge auslegen, bevor ein anderer Spieler Karten gemeldet hat, so zählt dies als ein Hand-Rommé. Bei einem Hand-Rommé werden die Schlechtpunkte der Mitspieler doppelt gezählt.